Ein paar Euro in bar sind generell eine gute Idee. Doch wie viel darfst du überhaupt daheim haben? Gibt es tatsächlich diese ominöse Bargeld Obergrenze, wie Gerüchte besagen?
Du hast sicher ein paar Euro in bar zuhause? Das ist gut, denn nur Bares ist Wahres. Aber im Ernst: Herrscht wirklich mal Notstand, sind Giro- und Kreditkarte wertlos. Mit Bargeld kannst dir dann vielleicht – VIELLEICHT – noch was kaufen. Doch das ist hier und jetzt gar nicht das Thema. Stattdessen geht es darum, WIE VIEL Bargeld du daheim haben darfst. Angeblich gibt es da eine Obergrenze…
Bargeld Obergrenze daheim Bullshit
Genau das ist – BULLSHIT. Es gibt KEINE Bargeld Obergrenze. Du machst dich nicht strafbar, wenn du 100.000 Euro daheim hast. Oder eine Million. Im Gegenteil: Laut Gesetz kannst du so viel Geld zuhause haben, wie du willst. Du kannst den Dagobert Duck machen und in deiner Kohle baden.
Die Frage ist dann auch eine ganz andere. Und zwar: Ist es sinnvoll, zigtausend Euro zuhause zu haben?
Wie sinnvoll sind Tausende Euro daheim?
Die Antwort ist ein klares NEIN. Gut, du hast kein Vertrauen in die Banken. Die denken nur an sich, nicht an dich. Stimmt. Zu 100 Prozent. Banken wollen dein Geld nur, um damit noch mehr Geld zu machen. Für sich, nicht für dich. Stimmt ebenfalls. Davon ab lohnt sparen eh nicht. Du weißt schon: Inflation. Das allerdings stimmt so nicht. Ja, wir haben derzeit (Stand 04/23) eine recht hohe Inflation von 7,4 %. Aber: Legst du dein Geld zu 3,5 Prozent an, verliert dein Geld nur knapp 4 Prozent an Wert. Weil du ja 3,5 Prozent Rendite machst. Mit Festgeld ist diese tatsächlich wieder drin.
Aber egal. Es gibt bessere Gründe, dass du nicht zu viel Bargeld daheim hast. Apropos: Laut einer Studie der Bundesbank 2020 bewahren die Deutschen im Schnitt 1.364 Euro zuhause auf. Das wissen aber auch Gauner und Langfinger. Du verstehst? Einbrecher lieben Bares, nicht deinen sperrigen Flachbild-TV. Zumal Einbrecher nicht die einzige Gefahr für dein Geld sind. Da gibt es einige mehr. Zum Beispiel ein…
- Brand
- Rohrbruch (= Wasserschaden)
- Hochwasser
Jetzt berufst du dich auf deine Hausratversicherung. Okay. Doch diese ersetzt nur Schäden bis 2.000 Euro. Hast du also 5.000 Euro daheim gehabt, machst du – Versicherung hin, Versicherung her – 3.000 Euro Miese.
Höhere Summen decken die Versicherungen zwar durchaus. Aber nur, wenn du einen Tresor besitzt. Oder zulegst. Und zwar einen, der fest in die Wand eingebaut ist. Oder einen so dicken Brummer, den Gauner nicht einfach wegtragen können. Solche Dinger kosten jedoch richtig Geld. Eine solche Investition lohnt für Otto Normal in der Regel nicht.
Sichere Geldverstecke bei Einbruch
Einbrecher sind übrigens ein gutes Stichwort. Bilde dir nicht ein, dass du cleverer bist. Selbst „hobbymäßige“ Gelegenheitstäter kennen nur allzu gut die typischen Verstecke. Falls du zum Beispiel an…
- Kaffee-, Tee- oder Keksdose
- Backofen
- Bilder (Rahmen)
- Fliesen (Badewanne)
- WC-Spülkasten
- Blumenvasen und -töpfe
- Bücher oder CD-/DVD-Hüllen
- Kühl- und Gefrierschrank
- Wanduhren
dachtest… Vergiss es! Diese „Super-Verstecke“ kennt jeder Langfinger. Diese gehen übrigens ganz methodisch vor. Erst ist das Schlafzimmer dran, wo das Schmuckkästchen lockt. Danach folgen Küche, Wohnzimmer und sogar (falls vorhanden) Vorratskammer. Rollcontainer und Schubladen sind fix durchwühlt. Verschlossene Schubladen aufgebrochen. Denn gerade in einer verschlossenen Lade ist meist Wertvolles versteckt. Logo oder?
Willst du dein Geld sicher verstecken, musst du deutlich kreativer sein. Alternativ kannst du ein Bankschließfach nehmen. Zwar überlässt du dein Geld damit einer Bank. Doch bei einem Schließfach hat diese keinen Zugriff auf dein Geld. Dennoch ist dieses sicher – und versichert. Je nach Größe kannst du neben Bargeld zudem Schmuck oder wichtige Dokumente einlagern. Übrigens zu Preisen von rund 60 bis 80 Euro pro Jahr.
Geldwäschegesetz kennt Bargeld Obergrenze
Übrigens: Eine Obergrenze für Bares ist sehr wohl bekannt. Beim Geldwäschegesetz. Das regelt allerdings nicht deine Bargeld-Reserven daheim, sondern wie viel du bei einer Bank einzahlen kannst. Ab einer bestimmten Summe – seit 2021 ab 10.000 Euro – musst du einen Herkunftsnachweis vorlegen. Du musst also nachweisen, WOHER das Geld stammt. Möglich (und wahrscheinlich) das daher das unsinnige Gerücht über eine Bargeld Obergrenze kommt. Apropos: Auch bei einer Barzahlung ab 10.000 Euro musst du dich ausweisen. Aber (noch) keinen Nachweis über die Herkunft des Geldes bringen.
Doch noch mal: Das Geldwäschegesetz greift nur, wenn du Geld bei einer Bank einzahlen willst. Kannst du keinen Nachweis vorlegen, wird tatsächlich der Staatsanwalt aktiv. Weil das Geld aus dunklen Kanälen stammen könnte. Sprich: Das Geld ist eventuell kriminell erworben. Falls du also etwas mehr Bargeld zuhause hast, bring’ besser nicht alles auf einmal zur Bank.
Übrigens: Angeblich steht auch prompt die Polizei vor der Tür, wenn bei jemanden eine große Summe Bargeld gefunden wird. Zum Beispiel bei einem Verstorbenen. Ohne große Worte: Das ist ebenfalls Blödsinn.
Fazit: Eine Bargeld Obergrenze für daheim gibt es nicht. Somit keine Strafen, wie Gerüchte meinen.
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