Nach wie vor hängen wir Deutschen am Bargeld. Das ist gar nicht mal schlecht. Denn im Ernstfall zählt nur noch Bares. Doch wie viel Bargeld solltest du für den Notfall daheim haben?

Ja, die Zahlung per Karte ist im Kommen. In manchen Staaten wie den USA oder Norwegen ist Bares mittlerweile sogar regelrecht verpönt. Anders in Deutschland. Bei uns gilt die Devise „Nur Bares ist Wahres“ nach wie vor. Wobei auch bei uns der Bar-Umsatz im Handel sinkt. Laut einer EHI-Studie zahlten 2021 nur noch 38,5 Prozent in bar. Gleichzeitig stieg die Zahlung per Karte auf 58,8 Prozent. Der Trend ist damit klar.

Dennoch: Manchmal ist Bargeld von Vorteil. Und zwar im Ernst- und Katastrophenfall. Was ein solcher Ernstfall ist? Zum Beispiel ein Stromausfall respektive Blackout. Dann funktioniert keine Karte mehr. Gleiches gilt bei einer Störung von Kartenzahlungen. In solchen Fällen lehnt jeder Supermarkt, jede Tankstelle die Karte als Zahlungsmittel ab. Logisch. Stattdessen kommst du nur mit Bargeld weiter. Ebenfalls logisch.

Wie viel Bargeld für den Ernstfall?

Entsprechend solltest du – neben einem Notfallvorrat für zehn Tage – IMMER eine gewisse Summe Bargeld daheim haben. Das raten sogar der deutsche wie auch österreichische Zivilschutz. Die Frage ist nur, WIE VIEL Bargeld du für einen solchen Notfall haben solltest. Das BBK, also das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, bleibt bei seiner Antwort leider vage. Die deutschen Katastrophenschützer raten lediglich zu einer „ausreichenden Bargeldmenge“.

Der Oberösterreichische Zivilschutz ist dagegen deutlicher. 500 Euro pro Haushalt empfehlen die Alpenländer. Und zwar in kleinen Scheinen. Je nach Lebensstil und vor allem Personen im Haushalt – Stichwort Kinder – sind ein paar Euro mehr natürlich besser. Wobei auch die empfohlenen 500 Euro nicht auf den Cent genau sein müssen. Jedenfalls solltest du mit dieser Summe genug Bargeld haben, um dich versorgen zu können.

Gute Verstecke und Bargeldobergrenze

500 Euro sind natürlich ein hübsches Sümmchen. Daher lohnt ein gutes Versteck. Kaffeedosen, Bücher, Matratzen und Socken sind das nicht. Einbrecher kennen diese Verstecke nur allzu gut. Mehr noch: Da ein Bruch schnell gehen muss, reißen Ganoven einfach alles aus den Regalen – und sammeln dann das herumliegende Geld ein.

Besser: ein Tresor. Entweder fest eingebaut oder so schwer, dass er nicht zu tragen ist. Ebenfalls clever: ein Steckdosen-Safe. Wobei nicht nur Verluste durch Diebe drohen, sondern auch durch Brand oder Wasserschaden. Dein Versteck muss also nicht nur sicher, sondern obendrein robust sein. Davon ab lohnt eine Hausratversicherung. Diese ersetzt Bargeldverluste bis 2.000 Euro. Für höhere Summen ist ein Tresor Pflicht.

Apropos: Anders als Gerüchte verbreiten gibt es in Deutschland KEINE Bargeldobergrenze. Du kannst so viel Bargeld daheim horten wie du willst. Nur hast du dann eventuell ein Problem mit deiner Versicherung bei einem Verlust. Oder bei der Einzahlung des Geldes bei einer Bank. Denn ab 10.000 Euro musst du nachweisen, woher das Geld stammt. So schreibt es das Geldwäschegesetz vor. Für hohe Summen wäre daher ein Schließfach besser.